Wes Anderson und Bill Murray: Ein unschlagbares Team

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Wes Anderson und Bill Murray: Ein unschlagbares Team

Seit knapp 15 Jahren sind Wes Anderson und Bill Murray ein eingespieltes Team. Auch in der schwarzen Komödie "Grand Budapest Hotel", die am 5. September auf Blu-ray und DVD erscheint, arbeiteten die beiden wieder zusammen.

Wenn Wes Anderson ruft, stehen die Stars Schlange: Ralph Fiennes, Jeff Goldblum, Willem Dafoe, Bill Murray, Owen Wilson, Harvey Keitel, Tilda Swinton, Edward Norton, Adrien Brody und Jude Law geben sich in der britisch-deutschen Koproduktion „Grand Budapest Hotel“ unter der Regie von Anderson die Ehre. Herausgekommen ist dabei ein herzhafter, komischer, aber auch tragischer Film – ein Märchen für Erwachsene, das am 5. September auf Blu-ray und DVD veröffentlicht wird.

Andersons Arbeit beeindruckt sogar gestandene Branchen-Größen. Für sieben Filme des US-Regisseurs stand Bill Murray mittlerweile vor der Kamera. Er würde blind jede Rolle annehmen, die ihm Anderson anbietet. „Ich genieße einfach die Arbeit mit ihm. Er ist mein Freund – nicht nur irgendein Arbeitskollege. Ich liebe es, wie er Filme macht und genieße es, unter ihm zu drehen“, schwärmt der 63-jährige „Golden Globe“-Gewinner im Interview. Die beiden sind mittlerweile ein eingespieltes Team und Anderson sagt über seinen Lieblingsdarsteller: „Ich habe immer Bill vor Augen, wenn ich an etwas schreibe.“

Erstmals vertrauten die beiden 1998 im Film „Rushmore“ aufeinander. Murray erinnert sich. „Wes war ein bisschen nervös. Er hat sich so gefreut, dass ich dabei war und war sehr aufmerksam und rücksichtsvoll – genau so, wie er heute noch ist.“ Zudem sei er als Regisseur einfach „außergewöhnlich gut“. Seit ihrem ersten Aufeinandertreffen haben die beiden unter anderem „Die Tiefseetaucher“, „Die Royal Tenenbaums“ und „Moonrise Kingdom“ zusammen gedreht.

In „Grand Budapest Hotel“ spielt Murray in einer kleinen Rolle den Hoteldirektor M. Ivan. Gedreht wurde vor allem im sächsischen Städtchen Görlitz an der Grenze zu Polen. Nicht gerade eine Metropole für Hollywood-Stars, doch Murray genoss die Zeit trotzdem. „Alle Schauspieler waren in einem kleinen Hotel untergebracht, das komplett von unserer Film-Crew besetzt wurde. Willem Dafoe hat es damals augenzwinkernd als Heim für Schauspieler im Ruhestand beschrieben. […] Wir haben alle zusammengelebt, es gab keine Limousine oder Agenten, nur uns. Das war sehr schön.“

„Grand Budapest Hotel“ erzählt die Abenteuer von Gustave H. (Ralph Fiennes), einem Concierge des berühmten europäischen Hotels in der Zeit zwischen den Weltkriegen – und seinem Protegé, dem Hotelpagen Zero Moustafa (Tony Revolori). Die beiden werden enge Freunde, nachdem sie in den Diebstahl und die Rettung eines wertvollen Renaissance-Gemäldes sowie in die Schlacht um ein riesiges Familienvermögen verwickelt werden. Es geht um eine verzweifelte Verfolgungsjagd auf Motorrädern, Zügen, Schlitten und Skiern sowie eine rührende Liebe. Mit über einer Million Besuchern bewiesen Anderson und sein Team mit der schräg-skurrilen Produktion, wie erfolgreich Arthousefilme in Deutschland sein können.