Von Peter Kraus bis Client: Das sind die CDs der Woche

Peter Kraus – „Zeitensprung“

Alt-Star aus dem Schlager-Dunstkreis covert aktuelle Hits deutscher Bands? Das Konzept kennen wir doch. Zu seinem 75. Geburtstag macht der ewige „deutsche Elvis“ Peter Kraus sozusagen den Heino. Auf „Zeitensprung“ finden sich zwölf Gassenhauer – von Fettes Brots „Emanuela“, über „Verlieben, verlor’n“ aus dem Potpurri der Münchner Freiheit bis hin zu Marterias „Lila Wolken“ und Helene Fischer. Aber natürlich ist Kraus nicht Heino. Und so volkstümelt es nicht etwa unter Beatverstärkung. Sondern Kraus swingt sich in bekannt eingängigem Fifties-Sound durch das Ausgangsmaterial. Das ergibt weniger Knalleffekt – aber vor allem für alle Kraus-Fans ein vergnügliches und sehr konsequent durchgearbeitetes Experiment.

Client – „Authority“

Es war in den wilden 2000ern als zwei Damen unter den Pseudonymen Client A und Client B die Clubs kalt erwischten. „Female Electronica“ nannte sich das – und brachte mit smarten Sounds und maßgeschneiderten Outfits gleich so etwas wie eine ausgewachsene Bewegung ins Rollen. 2014 ist das Duo neu aufgestellt – statt Client B verstärkt nun „Client N“ akustisch Mastermind Kate Holmes. Die Musik funktioniert immer noch. Auf „Authority“ trifft der dröhnende Minimal-Electro, der Berlin immer noch im Griff hat, eingängige Gesangsparts und den ein oder anderen Kniff aus der Trickkiste des Pop. Gerade recht, um sich auf den Abend auf der Tanzfläche vorzubereiten.

Heisskalt – Vom Stehen und Fallen

Große Vorschusslorbeeren! Heisskalt machen deutschsprachige Rockmusik, haben bereits Preise für ihre Live-Auftritte eingeheimst und sind beim Cro-Label Chimperator unter Vertrag. Jetzt gibt es das erste Album der Band. Und es lässt sich behaupten, dass Heisskalt den Live-Taten nun auch das passende Album folgen lassen. Denn halbe Sachen gibt es hier nicht: Mit ehrlichem Wumms und vollem lyrischem Einsatz lassen Heisskalt den üblichen Radio-Klingklang deutscher Gitarrenbands hinter sich. Mit ihrem satten musikalischen Wirbel könnten die Schwaben schnell neue Freunde auch unter den Fans ernstzunehmender Indie-Bands finden. Madsen lassen grüßen – waren aber selten so laut.

Jimi Goodwin – „Odludek“

Jimi Goodwin. Nie gehört? Doch. Zumindest Freunden der Popmusik britischen Zuschnitts dürfte die Stimme des Unbekannten bekannt vorkommen: Goodwin singt seit mehr als zehn Jahren für die Doves, eine der kredibelsten Bands von der Insel. Auf seinem Soloalbum knüpft er am Erbe der Doves an – und weitet den Horizont. Seine Songs wildern im großen popmusikalischen Erbe Nordwest-Englands: Elektronische Beats und eher freie Strukturen dürften Insider am Rande auch an Kollegen wie Primal Scream und die jungen The Verve erinnern. Und mit zehn kurzweilig-spannenden Songs die Sehnsucht nach den seit längerem pausierenden Doves lindern.

Was sonst noch kommt: 3Plusss – Mehr +++
Animals As Leaders – The Joy Of Motion +++
Asia – Gravitas +++
Avicii – True: Avicii By Avicii +++
Beth Hart And Joe Bonamassa – Live In Amsterdam +++
Black Lips – Underneath The Rainbow +++
Carry The Dead – WAR +++
Chris Thompson – Toys & Dishes +++
Chuck Ragan – Till Midnight +++
Combichrist – We Love You +++
Edible Woman – Nation +++
Endymion – Be A Voice Not An Echo +++
Enrique Iglesias – Sex And Love +++
Freddie Gibbs & Madlib – Piñata +++
Foxhound – In Primavera +++
Freunde Von Niemand – Willkommen Im Niemandsland Teil Zwei +++
Future Islands – Singles +++
Gabriella Cilmi – The Sting +++
Gazpacho – Demon +++
Hamad 45 – Mundpropaganda +++
Howler – World Of Joy +++
Höhner – Mach Laut! +++
I Am The Avalanche – Wolverines +++
Iyeoka – Say Yes Evolved +++
Jack Bruce – Silver Rails +++
Johnny Cash – Out Among The Stars +++
Kitty Kat – Kattitude +++
Krokus – Long Stick Goes Boom +++
La Dispute – Rooms Of The House +++
Liars – Mess +++
Magnum – Escape From The Shadow Garden +++
Manowar – Kings Of Metal MMXIV +++
Maria Gadu – Mais Uma Pagina +++
Massacre – Back From Beyond +++
Milonair – AMG +++
My Chemical Romance – May Death Never Stop You (The Greatest Hits 2001-2013) +++
Noisecontrollers – All Around +++
Pretty Maids – Louder Than Ever +++
Rod Stewart – Live 1976-1998: Tonight’s The Night +++
Ryan Keen – Room For Light +++
Samy Deluxe – Männlich +++
Shakira – Shakira +++
Status Quo – Piledriver (Deluxe Edition) +++
The Everly Brothers – The Very Best Of +++
The Moonband – Atlantis +++
We Are Catchers – We Are Catchers +++
Yiruma – Blind Film +++