Vom Grand Prix zum ESC: Das waren die Highlights der letzten Shows

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Vom Grand Prix zum ESC: Das waren die Highlights der letzten Shows

In 58 Jahren hat der Eurovision Song Contest so einiges gesehen: Höhen und Tiefen, grandiose und skurrile Auftritte, Superstars und Eintagsfliegen. Wir haben für Sie die Highlights aus der Geschichte des ESC!

Den Eurovision Song Contest gibt es schon seit dem Jahre 1956. In bisher 57 Veranstaltungen ließen die teilnehmenden Länder ihre Skills in puncto Songschreiben, Komposition und Darstellung regelmäßig bewerten. Größter Abräumer ist bis heute Irland. Sieben Siege konnte die Nation beim ESC bisher verbuchen.

Jedes Jahr versuchen die Gastgeber, die Show vom Vorjahr zu übertreffen. Mehr Effekte, mehr Show und auch irgendwie klassisch nach Goethe – mehr Licht. Einige Veranstaltungen schwirren uns noch heute im Gedächtnis herum. Manche wegen beeindruckenden musikalischen Darbietungen, andere wegen Skandalen oder Skurrilem:

Der erste, wie er damals noch hieß, Grand Prix Eurovision de la Chanson, der vielen noch in Erinnerung ist, ist der von 1969. Warum? Es gab vier Erstplatzierte! Spaniens Interpretin Salomé mit „Vivo Cantando“, Frankreich mit Frida Boccara und „Un jour, un enfant“, die Niederlande mit Lenny Kuhrs „De Troubadour“ und das Vereinigte Königreich mit Lulu und „Boom Bang-a-Bang“ erhielten allesamt von der Jury 18 Punkte. Schuld daran war das damalige System der Punktevergabe. Jedes Teilnehmerland schickte zehn Jurymitglieder von denen jedes einen Punkt an einen Titel vergeben konnte. Als Veranstaltungsort für den Grand Prix 1970 wurde dann übrigens die Niederlande festgelegt.

An die folgenden beiden Jahre können sich besonders die Deutschen gut erinnern, da 1970 und 1971 zweimal hintereinander Katja Ebstein antrat und auch zweimal den dritten Platz belegte, mit „Wunder gibt es immer wieder“ und „Diese Welt“. 1980 wollte es die Sängerin mit dem ewig gleichen Haarschnitt noch einmal wissen und trat mit „Theater“ zum insgesamt dritten Mal beim ESC an. Diesmal belegte sie sogar den zweiten Platz.

Von vielen ESC-Siegern hörte man hinterher nichts mehr. Anders war es bei ABBA: Die Schweden räumten 1974 im englischen Seebad Brighton mit „Waterloo“ ordentlich ab, und starteten so ihre internationale Karriere. Der Rest ist Pop-Geschichte.

Und wieder eine Erinnerung, die hauptsächlich die Emotionen der Deutschen weckt: 1982 wurde Nicole mit „Ein bisschen Frieden“ Erstplatzierte und holte den Sing-Wettbewerb nach Deutschland, genauer gesagt nach München. Auch wenn Komponist Ralph Siegel es danach wieder und wieder mit immer neuen Künstlern versuchte, sollte es bis zum nächsten deutschen Sieg fast 30 Jahre dauern – ohne Beteiligung Siegels.

Ein Fakt, den einige sicher vergessen haben: Céline Dion hat auch schon mal beim Eurovision Song Contest mitgemacht. Ihr Heimatland Kanada liegt zwar nicht in Europa, aber die französischsprachige Sängerin trat 1988 mit „Ne partez pas sans moi“ für die Schweiz an – und holte prompt den Sieg für die Eidgenossen.

1998 sorgte Dana International für Aufsehen: Während in ihrer Heimat die strengreligiöse Fraktion Sturm gegen die Teilnahme der transsexuellen Sängerin lief, räumte sie in Birmingham mit ihrem Song „Diva“ ab und holte den ESC zum dritten Mal nach Israel. „Mein Sieg beweist, dass Gott auf meiner Seite steht“, erklärte Dana selbstbewusst nach ihrem Triumph.

Lange Zeit war der Eurovision Song Contest als buntes Potpourri aus Schlager und seichter Popmusik verschrien – und „schreien“ war 2006 genau das Stichwort. Die finnische Hard-Rock-Band Lordi gewann den ESC in aufwändigen Monsterkostümen mit der Hymne „Hard Rock Hallelujah“.

Was wäre ein Rückblick auf den Eurovision Song Contest ohne Lena? 2010 konnten die Deutschen zwar nicht das Sommermärchen des Fußballs träumen, dank Fräulein Wunder aber immerhin den des ESC erobern. Mit „Satellite“ fing Germany sich endlich mal wieder „twelve points“ ein. Der Versuch, 2011 den Titel mit Lena zu verteidigen, ging dafür in die Hose und der ESC nach Aserbaidschan.

Im vergangenen Jahr geriet der deutsche Vorentscheid zum ESC in die Kritik: Hatten Cascada durch das Jury-Urteil zu Recht gewonnen, oder hätten doch die Publikumslieblinge LaBrassBanda den Sieg verdient? In Malmö schnitt Cascadas Stück „Glorious“ dann wenig glorreich ab und landete auf dem 21. Platz.

In diesem Jahr ging die Auswahl von Elaiza konfliktfrei über die Bühne, wie die Mädels in Kopenhagen abschneiden, bleibt abzuwarten. Ein deutscher Grand-Prix-Veteran darf sich indes bereits freuen: Ralph Siegel schaffte es nach langer Durststrecke im dritten Anlauf mit einem Song für Valentina Monetta aus San Marino wieder in das ESC-Finale.