„Stereo“: Psycho-Thriller mit Star-Besetzung

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„Stereo“: Psycho-Thriller mit Star-Besetzung

Zum ersten Mal stehen die beiden deutschen Top-Stars Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu gemeinsam in tragenden Rollen vor der Kamera. Mit dem rasanten Thriller "Stereo" von Maximilian Erlenwein kommt endlich wieder ein Genre-Film in die deutschen Kinos, bei dem die Frage nach dem Schein oder Sein im Fokus steht. Ein Psycho-Trip mit Spannungsgarantie.

Erik (Jürgen Vogel, 46, „Gnade“) ist ein ganz normaler Typ. Er wünscht sich nichts mehr, als sich um seine Motorradwerkstatt und seine neue Familie zu kümmern. Erst vor kurzem ist er aus der Stadt zu seiner neuen und alleinerziehenden Freundin Julia (Petra Schmidt-Schaller, 33, „Sommer in Orange“) aufs Land gezogen. Mit ihr und ihrer kleinen Tochter (Helena Schönfelder, 7) will er ein entspanntes leben führen.

Doch gleich zu Beginn wird Erik durch eine Polizeikontrolle in seiner Ruhe gestört. Der Beamte (Rainer Bock, 59) verlangt barsch die Papiere seines Motorrades und entpuppt sich später auch noch als Julias Vater – na toll. Dieser beginnt auch gleich unangenehme Fragen über Eriks unbekannte Vergangenheit zu stellen. Doch der nervige Schwiegervater wird bald Eriks kleinstes Problem sein.

Dass mehr Unheil schon auf dem Weg ist, deuten immer wieder bassgeschwängerte Töne und bedrohliche Sounds an, die Erik auf seinem Motorradritt durch das Landidyll begleiten. Und plötzlich steht ein Mann mit schwarzer Kapuze am Ende der Straße und beobachtet ihn. Der unheilvolle Fremde taucht immer wieder auf und nähert sich ihm und seiner Familie. Henry (Moritz Bleibtreu, 42, „Mein bester Feind“) will Erik fortan einreden, dass er gar nicht derjenige sei, für den er sich hält.

Bald treten auch noch weitere zwielichtige Gestalten an Erik heran, die vorgeben ihn zu kennen. Sie beschwören ihn mit dem berüchtigten Bordell-Boss Keitel (Georg Friedrich, 47) in Verbindung zu stehen. Doch Erik will von alledem keine Ahnung haben. Zusehends fällt es ihm aber immer schwerer, einen klaren Kopf zu bewahren und er selbst zu bleiben.

Gefangen zwischen Sein und Schein verzweifelt Erik immer mehr an seinen Albträumen und dem Glauben unter Verfolgungswahn zu leiden – bis eines Tages sein neues Familienglück auf dem Spiel steht. Kurzerhand entschließt er sich zu tun was die offensichtlich Kriminellen von ihm verlangen. Wohl oder übel lässt er sich auf ein unheilversprechendes Zusammentreffen mit Keitel ein.

In einem rasanten und zunehmend brutalen Finale wird die zu Anfang vorherrschende Land-Idylle des Filmes komplett auf den Kopf gestellt und mit einer brutalen Realität hinter verschlossenen Türen kontrastiert.

„Stereo“ überzeugt durch seine hochkarätige Besetzung und vor allem durch die Hauptcharaktere Vogel und Bleibtreu. Aber auch die ständige Unwissenheit, ob Henry Erik wirklich die Wahrheit erzählt, hält die Spannung am brodeln. Zumal scheinbar nur Erik den ominösen Fremden sehen und hören kann. Der Vergleich zu Filmen wie Fight Club & Co. liegt auf der Hand.

Doch „Stereo“ bewahrt sich seinen eigenen Charakter. Durch Sound und Kamera gelingt es Regisseur Maximilian Erlenwein beeindruckend gut, stets die Nähe zum Protagonisten herzustellen. Durch den Kniff, das Geschehen aus Eriks Perspektive wiederzugeben, ist förmlich spürbar, wie verängstigt und verwirrt der Protagonist ist. Zudem treibt die Filmmusik beständig voran und lässt den Puls höher schlagen, so dass man das Finale kaum erwarten kann und schließlich mit einer Auflösung belohnt wird, die dann doch nicht ganz so einfach ist wie zunächst gedacht.

Fazit: Erlenwein verzichtet in seinem bild- und soundgewaltigen Werk auf übertriebene Special Effects und viel Wortgefechte. Es überzeugen die Authentizität der Charaktere und das beständige Gefühl sich in einem Traum zu bewegen. Spannung vom Anfang bis zum Ende und ein großartiges Thriller-Erlebnis sind garantiert.