„Star Wars“-Cast spaltet die Fan-Lager

Magazin

„Star Wars“-Cast spaltet die Fan-Lager

Endlich wurde die Besetzung zur heiß ersehnten Fortsetzung des "Star Wars"-Epos bekannt gegeben. Alle drei Hauptdarsteller aus den alten Teilen geben sich dabei neben zahlreichen neuen Talenten die Ehre. Doch warum scheint diese Ankündigung nicht alle Fans restlos zu begeistern?

Es ist eine Mischung aus Vorfreude und Argwohn. Sicherlich, nach den zwar kommerziell erfolgreichen, aber unter den Fans stark kritisierten Prequels zu den alten „Star Wars“-Teilen, ersehnten sich viele Hobby-Jedis den Zauber der Original-Trilogie aus den 1970er und 1980er Jahren zurück. Die nun offiziell verkündete Rückkehr der alten Haudegen Harrison Ford (71, „Indiana Jones“), Mark Hamill (62) und Carrie Fisher (57) sorgt aber wider Erwarten nicht nur für Jubelstürme.

Es ist in erster Linie das unumgängliche, stark vorangeschrittene Alter der drei „Star Wars“-Urgesteine, das einige Fans daran zweifeln lässt, ob deren Reaktivierung eine so gute Idee von Regisseur J.J. Abrams (47, „Super 8“) ist. So lautet eine Reaktion auf Facebook etwa: „Oh je, bin mal auf die alten Leute gespannt, hoffentlich ist das Design ihrer Rollatoren auf den Film angepasst.“ Ein Twitter-Nutzer ergänzt: „Ich weiß nicht. Ich habe keine Lust, einen heruntergekommenen Han Solo zu sehen.“ Tatsächlich trennen den heutigen Tag knapp 37 Jahre von „Krieg der Sterne“ aus dem Jahr 1977.

Während Harrison Ford alias Han Solo dabei noch die geringsten Probleme haben dürfte, in seine alte Gauner-Kluft zu schlüpfen, könnte es Hamill und Fisher deutlich schwerer fallen, und das nicht nur rein oberflächlich betrachtet: Weder Hamill, der den Landjungen Luke Skywalker bei dessen Aufstieg zum Jedi-Meister verkörperte, noch Fisher alias Prinzessin Leia konnten dem immensen Erfolg mit „Star Wars“ eine ernsthafte Schauspielkarriere anhängen.

Hamill hielt sich nach „Rückkehr der Jedi-Ritter“ 1983 zunächst mit kleineren Rollen über Wasser, inzwischen hat er eine Karriere als TV- und Videopiel-Synchronsprecher forciert. So leiht er etwa in der Comicserie Batman dessen Widersacher Joker die Stimme. Auch Fishers Hollywood-Stern ging nach „Star Wars“ schneller als erwartet unter. Der überschaubaren Schauspielkarriere seither schlossen sich zudem eine psychische Erkrankung und ein inzwischen überwundenes Drogenproblem an. Verständlich, dass manche Fans nicht sicher sind, ob die beiden noch die nötige Routine für ihre Rollen haben.

Den Skeptikern steht aber ein ungleich größeres Fanlager gegenüber, das sich uneingeschränkt auf die Fortsetzung mit ihren einstigen Jugendhelden freut: „Da bekommt man ja Tränen in den Augen – alleine bei der Vorstellung, dass diese Legenden und neue STARs zusammen diesen Film machen werden“, zeigt sich ein Facebook-Nutzer auf der offiziellen „Star Wars“-Seite begeistert. Doch nicht nur die Teilnahme von Harrison und Co., sondern auch die Abwesenheit manch anderer Schauspieler freut die Fangemeinde: „Die gute Nachricht ist, dass der Kerl der Jar Jar Binks gespielt hat nicht auf der Liste steht“, befindet ein Twitter-User hinsichtlich der von vielen regelrecht verhassten Figur aus den drei Prequels.

Bei den neuen Darstellern freut man sich vor allem auf die Teilnahme von Andy Serkis (50), der durch seine Verkörperung von Gollum in „Der Herr der Ringe“ zu so etwas wie dem Urvater der computergenerierten Schauspielerei wurde. Auch das Engagement von Max von Sydow (85) wurde durchweg positiv aufgenommen und wird als die Fortsetzung der Tradition aufgefasst, wie damals 1977 mit Sir Alec Guinness einen wahren Altmeister der Schauspielerei zu verpflichten.

Zum Thema „Star Wars“ überschlugen sich in jüngster Vergangenheit ohnehin die Ereignisse. Zunächst wurde bekannt, dass Disney die Filmrechte zu dem Sci-Fi-Märchen erwirbt, dann kaum heraus, dass J.J. Abrams neben dem auf Fanbasis oft verfeindeten „Star Trek“ auch die Verantwortung für die neuen „Star Wars“-Teile übernehmen wird. Gerade dieser Umstand ist so manchem ein Dorn im Auge: „JJ hat schon das Star Trek Universum zerstört, für das er eh nie ein Herz hatte. Hoffentlich macht er es bei Star Wars besser“, kommentiert ein Nutzer auf Facebook.

Bis ein klares Urteil gefällt werden kann, müssen sich die Fans aber ohnehin noch etwas gedulden: Am 17. Dezember 2015 soll der Blockbuster in die deutschen Kinos kommen. Regisseur Abrams versprach allen Ungeduldigen so lange: „Wir starten in ein paar Wochen mit den Dreharbeiten und alle tun ihr Bestes, um die Fans stolz zu machen.“