Sony-Hacker kündigen vorläufigen Rückzug an

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Sony-Hacker kündigen vorläufigen Rückzug an

Nach wochenlangen Enthüllungen könnte Sony Pictures nun endlich zur Ruhe kommen: Die Hacker-Gruppe "Guardians of Peace" soll angekündigt haben, vorerst keine weiteren sensiblen Daten veröffentlichen zu wollen - vorausgesetzt, Sony mache "keinen Ärger" mehr.

Nachdem Sony Pictures zuletzt angekündigt hatte, den Nordkorea-kritischen Film „The Interview“ abzublasen, haben sich nun offenbar die mutmaßlichen Hacker zu Wort gemeldet. Es sei eine „sehr kluge“ Entscheidung gewesen, den Film nicht zu veröffentlichen, zitiert CNN unter Berufung auf eine anonyme Quelle aus einer E-Mail, die die Sony-Bosse am Donnerstagabend erreicht haben soll. Angeblich zweifle das Filmstudio nicht an der Echtheit der Nachricht. Die Saboteure sollen angekündigt haben, keine weiteren gestohlenen Daten oder Inhalte im Netz verbreiten zu wollen – vorausgesetzt Sony „mache keinen Ärger“.

CNN zufolge enthalte die Mail einige Forderungen, die das Unternehmen zu erfüllen habe: Der Film dürfe nie in irgendeiner Form veröffentlicht werden – weder als DVD noch als digitale Kopie im Netz. Zudem sollen alle Trailer von den einschlägigen Seiten gelöscht werden. „Wir haben immer noch eure privaten und sensiblen Daten“, drohen die Hacker. Mittlerweile macht das FBI die Regierung in Pjöngjang für die Attacke verantwortlich.

Nach einem beispiellosen Angriff auf das Netzwerk von Sony wurden in den letzten Wochen riesige Datenmengen und teilweise auch private Nachrichten im Netz veröffentlicht. Zuletzt gab es massive Terrordrohungen gegen Kinos, die „The Interview“ daraufhin aus dem Programm strichen. Der Film handelt von zwei Journalisten, die den nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un interviewen sollen – und vom CIA angeworben werden, um den Despoten zu ermorden.

Zuletzt meldeten sich zahlreiche Schauspieler und Prominente zu Wort, die Sony für das „Einknicken“ vor den Erpressern kritisierten. Bestseller-Autor Paulo Coelho bot dem Konzern 100.000 Dollar (etwa 81.000 Euro) für die Rechte an dem Film. „Ich möchte ihn kostenlos in meinem Blog veröffentlichen“, schrieb er am Donnerstagmorgen auf Twitter. Als sein Angebot unbeantwortet blieb, legte er nach: „Von nun an entscheiden Terroristen, was wir sehen dürfen.“