Sex sells: Die sechs Erfolgsgeheimnisse von „Fifty Shades of Grey“

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Sex sells: Die sechs Erfolgsgeheimnisse von „Fifty Shades of Grey“

Wie immer stellt sich auch bei der mit Spannung erwarteten Roman-Verfilmung des Erotik-Bestsellers "Fifty Shades of Grey" die entscheidende Frage, ob Buch oder Film besser gelungen sind. Der am Donnerstag veröffentlichte Kino-Trailer gibt auf die wesentlichen Fragen aber noch keine Antworten: Was macht den Stoff zu einem weltweiten Phänomen und woher kommt der Hype?

Der Nervenkitzel geht weiter: Am Donnerstag erschien zwar der lang ersehnte Trailer zur Verfilmung des Erotik-Bestsellers „Fifty Shades of Grey“, aber die Ausschnitte zeigen nur wenig. Und doch ist der Clip ein Vorgeschmack auf den heißesten Valentinstag aller Zeiten: Denn kurz zuvor, am 12. Februar 2015, kommt mit der Roman-Verfilmung das wahrscheinlich schärfste Stück Zelluloid des Jahres auf die Leinwände. Der weltweit einheitlich gewählte Starttermin wird vermutlich zu einem internationalen Hype führen, der seinesgleichen suchen dürfte.

Schon die Romanvorlage der britischen Autorin E. L. James (51) hat für spektakuläre Ausverkäufe im Buchhandel gesorgt. Für alle, die das Buch nicht kennen, aber jetzt endlich mitreden wollen, hier die sechs Geheimnisse des weltweiten Phänomens:

Die Story

Die 21-jährige Studentin Anastasia Steele, im Film gespielt von Dakota Johnson (24), lernt bei einem Interview für die Uni-Zeitung den sechs Jahre älteren, millionenschweren Unternehmer Christian Grey kennen. Die Jungfrau mit „Alabasterhaut“ verfällt dem charismatischen Machtmenschen – gespielt von Jamie Dornan (32) – und gerät in eine Welt aus Lustschmerz und Fesselspielen. Die naive und devote Frau wird zum Spielball der sadomasochistischen Praktiken des stählernen und dominanten Grey – und genießt ihre totale Unterwerfung.

Die Sprache

Bei der Beschreibung ihrer Fantasien nimmt die Autorin kaum ein Blatt vor den Mund. Daher ist auch die Macht der Worte Teil des Erfolgsgeheimnisses. Eine typische Szene: „Ich schließe die Augen, blende den Raum aus, blende ihn aus … und die Gerte. Erneut bearbeitet er mit kurzen, beißenden Hieben meinen Bauch, dann zielt er auf meine Klitoris, einmal, zweimal, dreimal, wieder und wieder […]“. Den Rest können Sie sich wohl ungefähr vorstellen. Ob es den Schauspielern gelungen ist auf die Leinwand zu bringen, was beim Lesen solcher Worte der Fantasie überlassen bleibt, wird sich noch zeigen.

Die Neugier

Welcher gesellschaftliche Nerv wird hier getroffen? Zunächst natürlich ein altbekannter: Sexuelle Fantasien erfreuen sich seit Menschengedenken eines großen Interesses. Selbst heute noch, in Zeiten hysterischer Reizüberflutung. Aber der verbotene Blick durch das Schlüsselloch eines Luxus-Lofts in Seattle, in dem in althergebrachter Rollenverteilung mit Lack, Leder, Peitsche und Handschellen gespielt wird, der scheint den üblichen „Sex sells“-Voyeurismus doch zu übersteigen.

Der Hype

An der Supermarktkasse, auf der After-Work-Party und in den Weiten des Netzes wurde nach Erscheinen des ersten Roman-Teils im Jahr 2011 plötzlich über Fessel- und Sadomaso-Spiele diskutiert. Der bislang oft als anrüchig betrachtete Stoff wird mit „Fifty Shades of Grey“ salonfähig und hat es zum Smalltalk-Thema geschafft. Wer da nicht mitreden kann, ist out und außerdem sexuell langweilig. Zusammen mit der Neugier auf den Skandal ist der Hype perfekt und neben den Verkaufszahlen der drei Bücher schießen seit deren Veröffentlichung auch die Umsätze so manches Sexshops in die Höhe.

Die Autorin

E. L. James ist die 51-jährige Mutter von zwei Söhnen und lebt in London. In Talkshows hat der „Twilight“-Fan mit dem bürgerlichen Namen Erika Leonard viel darüber geredet, dass die Idee zu den Büchern ein Ergebnis ihrer Midlife-Crisis sei. Am Anfang spielten die beiden „Twilight“-Protagonisten Edward Cullen und Bella Swan die Hauptrollen in ihrer Fantasie. Zunächst hat sie das Buch auch selbst als E-Book vermarktet, aber als es gebunden war, wurde es zum am schnellsten verkauften Taschenbuch Großbritanniens aller Zeiten – noch vor „Harry Potter“.

Der Film

Die Film-Mogule haben den Braten früh gerochen: Im März 2012 konnte sich Universal Pictures die Rechte an der Roman-Trilogie sichern. Als dann die Frage im Raum stand, wer Anastasia und Christian spielen wird, hatte die Offenheit dem Thema gegenüber auch schnell ein Ende. So haben Mila Kunis, Keira Knightley und Emma Watson Hauptrollen-Angebote dankend abgelehnt und auch die Gerüchte um Ryan Gosling als Hauptdarsteller hatten sich schnell wieder verflüchtigt. Nicht so bei Charlie Hunnam, der immerhin fast einen Monat als offizieller Christian Grey galt, bevor er von dem Projekt wieder zurücktrat und Jamie Dornan den Weg freimachte. Ob er und Dakota Johnson ihre Karriere mit „Fifty Shades of Grey“ kicken oder knicken, das bleibt abzuwarten.