Runde Sache: Plus-Size erobert die Modewelt

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Runde Sache: Plus-Size erobert die Modewelt

Im Rahmen der London Fashion Week fand am Wochenende schon zum zweiten Mal das "British Plus-Size Fashion Weekend" statt. Mit dabei: Hayley Hasselhoff, Tochter des ehemaligen Sängers David, die jetzt als Übergrößen-Model richtig durchstartet. Generell findet das Nischenthema Plus-Size einen immer größeren Platz in der Modewelt.

Für Hayley Hasselhoff (21) läuft es rund – im wahrsten Sinne des Wortes. Als Schauspielerin und Reality-TV-Star mag die Tochter des ehemaligen Sängers David Hasselhoff überschaubaren Erfolg gehabt haben, doch als Plus-Size-Model startet sie richtig durch. Mit ihren 1,68 Metern, einer Konfektionsgröße von 42 und nicht zuletzt den langen blonden Haaren und dem Porzellanteint ist sie prädestiniert für eine Karriere als Model für Übergrößen. Kein Wunder, dass Hayley schon in Alter von 14 Jahren von der renommierten Agentur „Ford“ unter Vertrag genommen wurde.

Möglicherweise könnte diese Karriere Hayley endlich zum Ruhm führen, denn Plus-Size-Models führen mittlerweile kein Nischendasein mehr in der Modewelt. Mit Robyn Lawley (24) gibt es sogar ein Plus-Size-Topmodel. Als erste Frau jenseits der Größe 36 wurde sie für eine Kampagne von Ralph Lauren gebucht. Selbst auf dem Cover der italienischen Ausgabe der „Vogue“ war der Kurvenstar schon zu sehen.

Auch Hayley steht zu ihren Kilos und fühlt sich nicht von den gertenschlanken Models, die in der Modewelt üblich sind, eingeschüchtert. „Ich habe das Glück, Freunde zu haben, die mich so nehmen, wie ich bin. Natürlich habe ich auch schlechte Tage, wie jeder andere auch, aber wenn ich mich unsicher fühle, hat sich das morgen schon wieder erledigt“, sagte sie der britischen Zeitung „Metro“.

Hayley Hasselhoff durfte nun sogar auf der London Fashion Week auftreten. Dort fand am Wochenende bereits zum zweiten Mal das „British Plus-Size Fashion Weekend“ statt. Zwei Tage lang hieß es auf einer der angesehensten Modenschauen der Welt Plus-Size statt Size Zero. Remi Ray, der Gründer des Events, sagte dem britischen Modemagazin „Drapers“: „Wir wollen Übergrößen-Designern eine Chance geben, ihre Arbeit vorzustellen und damit das Ansehen der britischen Übergrößen-Industrie erhöhen. Es geht darum, ein Umdenken bei den Konsumenten in Bezug auf Übergrößen zu erwirken.“

Ein Umdenken scheint sich in der Modewelt generell einzuschleichen. Designerin Donna Karan (65) setzte bei ihrer DKNY-Show auf der diesjährigen New York Fashion Week auf normale Menschen, die auf New Yorks Straßen gecastet wurden. Statt perfekter Models sah man tätowierte Männer mit blaugefärbten Haaren und selbstbewusste Studentinnen mit Bauchspeck. Auch sonst sind in der Modewelt unkonventionelle Typen gefragter denn je. Transgender-Model Andrej Pejic (22) kann sich vor Angeboten kaum retten, und Shaun Ross (22) hat es trotz seines Albinismus in den Mode-Olymp geschafft.

Bei diesem Entfernen von der Perfektion finden auch Übergrößen jenseits der Size Zero ihren Platz in der Mode-Industrie. Das spanische Modehaus Mango bringt nun erstmals eine Kollektion für große Größen auf den Markt – mit Robyn Lawley als prominentem Gesicht der Kampagne.