„Plus Size“-Model Felicity Hayward liebt ihre Kurven

In keiner Branche wird so streng auf das Gewicht geachtet, wie in der Modewelt. Jedes Gramm Fett zuviel auf dem Laufsteg wird von Modeschöpfern als störend empfunden, so scheint es. Eine Frau die sich dieser ehernen Regel widersetzt, ist Felicity Hayward. Als „Plus Size“-Model mischt die 25-Jährige derzeit die Haute Couture kräftig auf und beweist so, dass weniger nicht immer mehr sein muss. In der Zeitschrift „Icon“ der „Welt am Sonntag“ hat sie über ihren ungewöhnlichen Werdegang gesprochen.

Den konkreten Berufswunsch Model hegte sie nach eigener Aussage nie. Ihr Engagement in diesem Bereich sei vielmehr der „totale Zufall“ gewesen. Stattdessen schien bei ihr alles auf eine Karriere als Fotografin oder Lehrerin hinauszulaufen: „Ich habe eine Ausbildung als Fotografin gemacht und dann Kunstunterricht gegeben für benachteiligte Kinder. Vor zwei Jahren ging ich eines Abends mit Freunden in den Pub und dort habe ich zu Diana Ross getanzt. Plötzlich hat mich jemand angesprochen, der ein Model brauchte, das Anna Nicole Smith ähnelte. Als die Fotos erschienen, sprachen mich mehrere Agenturen an. So kam ein Job nach dem anderen.“

Den Drang, um jeden Preis abnehmen zu wollen, um gängigen Schönheitsidealen zu entsprechen, hat Hayward nicht. Mit ihrer Figur ist sie vollauf zufrieden und kennt sich selbst gar nicht anders: „Ich hatte immer einen großen Hintern“, sagte das Model und ergänzt: „Irgendwie sind im Laufe der Jahre meine Kurven gewachsen. Das ist einfach passiert. Ich fühle mich glücklich und wohl in meiner Haut und spüre keinerlei Druck, dünner zu werden. Wenn ich dünner wäre, wäre ich außerdem nicht mehr ich, wäre nicht mehr dieselbe Person.“

Das hervorstechendste Markenzeichen Haywards sind neben ihren Kurven zweifelsfrei die platinblonden Haare im Marilyn-Look. Zu verdanken hat das Model diesen Stil ihrer Großmutter, wie es berichtete: „Eigentlich habe ich hellbraune Haare. Ich färbe sie platinblond, seit ich 15 Jahre alt bin. Meine Großmutter war immer sehr chic, sie war mein Vorbild. Außerdem gefallen mir Mode und Look der 50er-Jahre sehr, deshalb habe ich mich auch schon als Teenager für den auffälligen Marylin-Look entschieden.“ Sie habe „so glamourös“ sein wollen, wie ihre Oma, erzählte Hayward.

Ihr Arbeitsfeld unterscheidet sich ihrem Empfinden nach nicht von dem der der schlankeren Kolleginnen, mit einer kleinen Ausnahme: „Der Unterschied ist, dass ,Plus Size‘-Models selten auf dem Catwalk zu sehen sind. Aber das ändert sich. TK Maxx hatte mich jetzt für eine Kampagne gebucht. Das hätte es früher nicht gegeben. Wir werden mehr akzeptiert als vor ein paar Jahren. Die Situation ist noch nicht perfekt, aber es wird besser.“