Otto Waalkes: „Eltern stellen mich manchmal als Sid vor“

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Otto Waalkes: „Eltern stellen mich manchmal als Sid vor“

So ändern sich die Zeiten: Früher kannte jedes Kind Otto Waalkes, heute wird er bei der jungen Generation von seiner Sprechrolle als "Ice Age"-Faultier Sid überlagert. Allerdings weiß der Komiker selber "schon gar nicht mehr, wer eigentlich zuerst da war", wie er spot on news erzählt.

Nach vier Filmen bekommen die Helden der „Ice Age“-Serie nun ein Musik-Album mit eigens geschriebenen Songs gewidmet. Zu hören sind auf „Cool und locker“ von Sid & seine Freunde die Synchronstimmen aus den Animations-Hits, allen voran natürlich Comedy-Urgestein Otto Waalkes (66) als Faultier Sid. Die Grenzen zwischen dem Ostfriesen und der Eiszeit-Kreatur verschwimmen immer mehr, wie die Nachrichtenagentur spot on news im Interview feststellt.

Woher kam die Idee, Sid und Co. ein Album zu widmen?

Otto Waalkes: Na ja, in den „Ice Age“-Filmen wird ja nicht so viel gesungen, wie man das bei Disney-Produktionen so kennt. Das heißt ja aber nicht, dass Sid und seine Herde nicht auch musikalisch sind! Und da sie im Film ja ständig die Welt retten müssen, müssen sie eben in ihrer Freizeit Musik machen.

War es schwierig, das Projekt den Verantwortlichen beim Filmstudio zu verkaufen? Gibt es in den USA überhaupt etwas Vergleichbares?

Waalkes: Nein, das gibt es nicht, in diesen Genuss kommen erstmal nur die deutschen „Ice Age“-Fans. Deshalb war es auch eine längere Sache, bis wir für das Album grünes Licht aus Amerika hatten. Und wenn es dann in Deutschland ein Erfolg wird, rufen die mich sicher wieder an, damit ich es auch auf Englisch, Französisch und Russisch einsinge. Am besten fange ich schon mal an, die Texte zu übersetzen…

Welcher Song auf „Cool und locker“ gefällt Ihnen selbst am besten?

Waalkes: Ich mag gern „Ich wär so gern auch mal verliebt“, weil Sid in dem Lied zeigt, wie romantisch Lispeln sein kann! Und man hört auch, wie gut Sid Gitarre spielen kann. Das wissen viele ja gar nicht! Er ist eben doch nicht immer so cool und locker, wie er sonst so singt.

Gibt es Ideen für eine Live-Umsetzung von Sid & seine Freunde?

Waalkes: Klar, wir drehen für alle Titel auch eigene Musik-Videoclips. Dazu lernen Sid und Manni auch gerade Breakdancen und den Gangnam-Style. Wartet ab.

Wie sehr mussten Sie sich umstellen, um das Album „in character“ als Sid einzusingen?

Waalkes: Umstellen? Wieso umstellen? Ich weiß nicht, was Sie meinen, so verschieden sind wir doch überhaupt nicht… Ist ziemlich heiß hier, oder? Hat jemand meine Herde gesehen? Manni, Diego, wo seid ihr?

Wie viel Sid steckt in Ihnen? Und umgekehrt?

Waalkes: Na, wir haben schon sehr viel gemeinsam: das charmante Lächeln, die birnenförmige Figur, die Wirkung auf Frauen, das Lachen, die Stimme… Ich weiß schon gar nicht mehr, wer eigentlich zuerst da war.

Das Synchronisieren ist für Sie eine echte Zweitkarriere geworden. Hätten Sie das gedacht, als sie damals den Job bei „Mulan“ annahmen?

Waalkes: Auf keinen Fall! Ich war sicher, der einzige, zu dem diese Stimme und dieses Lachen passen, sei ich! Aber jetzt erkennen gerade Kinder meine Stimme gar nicht mehr als Otto, sondern nur noch als Sid. Eltern stellen mich manchmal sogar schon als Sid vor. Dabei synchronisiere ich mich doch auch immer noch selbst!

Profitiert die Bühnen-Figur Otto davon, dass Sie öfter in andere Rollen schlüpfen?

Waalkes: Wieso denn Bühnen-Figur? Ich habe doch immer dieselbe Figur. Und klar: Ich habe ja durch Sid und Bubi und so weiter viel weniger Arbeit als wenn ich alles ganz alleine machen müsste. Manchmal frage ich mich, ob die mich überhaupt noch brauchen.

Ihr alter Mitbewohner Udo Lindenberg wurde neulich mit der Waffe eines Bodyguards im Gepäck am Flughafen erwischt. Könnte Ihnen das passieren?

Waalkes: Das ist mir sogar schon mal passiert! Ich kam von einem Gastspiel und wir waren in Eile. Mein Requisiteur hat die Koffer aufgegeben und da war eine Pistole drin. Die benutze ich beim Gag als Koch: „Ein Schuss Curry, bitte!“ und da lag sie dann im Koffer mit Munitionsstreifen. Bei mir hat bloß keiner darüber berichtet.

Bei unserem letzten Interview haben Sie uns gesagt, dass Sie langsam bereit für eine neue Partnerin wären. Das ist jetzt auch fast wieder ein Jahr her – hat sich in der Hinsicht etwas getan?

Waalkes: Ich hatte sehr gehofft, dass Sie mir das hier vielleicht sagen können – wo Sie doch nun fast ein Jahr Zeit hatten, zu recherchieren oder was Passendes zu finden. Schade.