Live im Juni: Miley Cyrus, die Rolling Stones und The National

Magazin

Live im Juni: Miley Cyrus, die Rolling Stones und The National

Jetzt geht's richtig los: Der Festivalsommer startet mit großem Donner. Und in seinem Gefolge rollt eine wahre Gitarrenwand über Deutschlands Open-Air-Bühnen - von den Rolling Stones bis Black Sabbath. Dazwischen lassen sich auch ein paar zartere Stimmen ausmachen. Zum Beispiel die von Miley Cyrus und Lana del Rey.

Miley Cyrus:

Ein Deutschland-Konzert hat Miley Cyrus auf ihrer „Bangerz“-Tour schon hinter sich gebracht. Das heißt aber nicht, dass unsere Breiten im Juni auf wildeste Twerkereien verzichten müssen: Gleich drei Mal gibt es Nachschlag im deutschsprachigen Raum; in Frankfurt, Zürich und Wien. Vielleicht ist da ja auch für Cyrus ein kleiner Erholungsaufenthalt nach so viel Kummer über ihren verstorbenen Hund. „Yesterday I had an awesome time in your beautiful fucking city“, rief sie in der letzten Maiwoche dem Kölner Publikum zu. Klare Ansage.

6.6. Frankfurt am Main (Festhalle) +++ 7.6. CH-Zürich (Hallenstadion) +++ 10.6. A-Wien (Stadthalle)

The Rolling Stones:

Seit Jahren wundert sich die Welt über den ungebrochenen Tatendrang der Rolling Stones. Jetzt hat Mick Jaggers Titel „Rock-Opa“ sogar noch eine Steigerung erfahren – denn Enkelin Assisi hat ihn nun sogar zum „Rock-Ur-Opa“ gemacht. Einer gewohnt energetischen Live-Show wird das bei den gleich vier Konzerten im deutschsprachigen Raum im Juni wohl nicht im Wege stehen. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber: Alle vier Konzerte sind bereits ausverkauft. Wer die Stones auf dieser Tour noch sehen will braucht Glück – oder muss doch mit dem „Exile On Main Street“ Vorlieb nehmen.

1.6. CH-Zürich (Letzigrund) +++ 10.6. Berlin (Waldbühne) +++ 16.6. A-Wien (Ernst-Happel-Stadion) +++ 19.6. Düsseldorf (Esprit-Arena)

Lana Del Rey:

Lana del Rey („Videogames“) ist in wenigen Jahren zur gefragten Spezialistin für exklusive Konzerte aufgestiegen. Gerade hat sie noch ein Hochzeitsständchen für Kanye West und Kim Kardashian dargebracht – Mitte Juni wird sie für ein einziges Konzert nach Deutschland kommen und für das Hauptstadtpublikum trällern. Die Zugangsvoraussetzungen sind dabei allerdings weniger exklusives als bei Kimyes Sause in Versailles: Tickets gibt es (Stand Ende Mai) noch ganz offiziell zu erwerben.

20.6. Berlin (Zitadelle Spandau)

Black Sabbath:

Der Fürst der Finsternis gibt sich die Ehre: Ozzy Osbourne kommt mit seinen Black Sabbath nach Deutschland. Dreimal für Open Air-Konzerte in den unterschiedlichsten Ambienti (vom gediegenen Münchner Königsplatz bis zum Essener Fußballstadion, in dem sonst Regionalliga-Kicks geboten werden), einmal für einen Auftritt unter dem Dach der ehrwürdigen Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Besonderes Zuckerl: Dreimal sind die Grunge-Heroen Soundgarden („Black Hole Sun“) mit dabei. Ein nicht ganz homogenes, aber sehr hochklassiges Line-Up.

8.6. Berlin (Waldbühne) +++ 13.6. München (Königsplatz) +++ 25.6. Stuttgart (Hanns-Martin-Schleyer-Halle) +++ 27.6. Essen (Stadion)

The National:

Auch die Indie-Fans kommen im Juni nicht zu kurz. Das feine Mannheimer Festival Maifeld Derby hat sich die Dienste der großartigen The National gesichert. Und die Männer um den charismatisch-stoffeligen Sänger Matt Berninger hängen fünf Konzerte an. Das Album „Trouble Will Find Me“ ist zwar schon gut ein Jahr alt. Der Wiedersehensfreude wird das aber keinen Abbruch tun: Berningers Bariton und die brummig-energische Melancholie The Nationals passen ganz ausgezeichnet in einen Frühsommerabend unter freiem Himmel.

1.6. Mannheim (Maifeld Derby) +++ 2.6. München (Zenith) +++ 4.6. Hamburg (Stadtpark) +++ 5.6. Berlin (Zitadelle Spandau) +++ 10.6. Leipzig (Parkbühne) +++ 11.6. Köln (Tanzbrunnen)

Blondie:

An die Rentenresistenz der Rolling Stones reicht die Arbeitswut Blondies zwar noch nicht heran – aber auch Debbie Harry, Chris Stein und Co. dürfen sich getrost „Urgesteine“ nennen. 40 Jahre sind die New-Wave- und Pop-Helden schon unterwegs und seit einiger Zeit auch Gast in der Rock’n’Roll-Hall-of-Fame. Wer noch einmal erleben will, wie die Queer-Ikonen die Hallen füllen, hat nun Gelegenheit. Unter anderem Berlin, Hamburg und Köln stehen auf dem Programm.

19.6. LUX-Esch sur Alzette (Rockhal) +++ 23.6. Berlin (Tempodrom) +++ 24.6. Hamburg (Große Freiheit) +++ 25.6. Köln (E-Werk)

Arcade Fire:

Arcade Fire – das ist die wahre Champions League des ambitionierten Indie. Die Kanadier können mittlerweile sogar mit dem sperrigen Konzept „Konzeptalbum“ begeistern und David Bowie für Gastauftritte ins Studio bitten. Sehr viel mehr geht nicht. Im Juni kommen Arcade Fire auf das Doppel-Festival Hurricane/Southside. Und besonderes Glück haben die Musikjünger in Hamburg und Berlin. Für sie gibt es noch einmal eigene Headliner-Auftritte der kreativen Geister um Win Butler und Régine Chassagne zum genießen. Manche Rezensenten sprechen schon von „Musikgeschichte“, die hier geschrieben wird.

17.6. Dresden (Junge Garde) +++ 18.6. Berlin (Wuhlheide) +++ 20.6. Scheeßel (Hurricane) +++ 21.6. Neuhausen ob Eck (Southside)

Angus & Julia Stone:

Noch so eine kleine Tour zu Ehren und auf Einladung der Macher von Hurricane und Southside: Die Geschwister Angus & Julia Stone nehmen den weiten Flug aus Down Under auf sich. Und das ist eigentlich nur der kleinere Teil der Wegstrecke. Denn nach ihren Soloprojekten wollten die beiden eigentlich gar keine Musik mehr zusammen machen. Dass es jetzt doch anders gekommen ist, freut die Fans von Folk und Blues sicherlich. Nur den Weg in die Konzertsäle müssen die Aficionados jetzt noch irgendwie schaffen: Die Auftritte in München und Berlin sind bereits ausverkauft.

17.6. München (Atomic Café) +++ 20.6. Scheeßel (Hurricane) +++ 21.6. Neuhausen (Southside) +++ 24.6. Berlin (Heimathafen) +++ 25.6. A-Wien (Szene)

Haftbefehl:

Kontrovers und einflussreich: Haftbefehl gehört zu den schillernderen Figuren des deutschen Rap. Im Positiven wie im Negativen. Die Zeilen seines Tracks „Chabos wissen wer der Babo ist“ schafften es bis an die Spitze der Wahl zum „Jugendwort des Jahres 2013“. Die der Nummer „Psst“ brachten Haftbefehl kürzlich den Vorwurf des Antisemitismus ein – den der Rapper weit von sich wies. Wer sich ein eigenes Bild machen will, hat im Juni Gelegenheit. Vor dem geplanten Release seines neuen Albums im Herbst macht Haftbefehl noch einmal die Hallen unsicher.

1.6. Münster (Skaters Palace) +++ 2.6. Köln (Essigfabrik) +++ 7.6. Erfurt (Centrum) +++ 8.6. Dresden (Reithalle) +++ 9.6. Leipzig (Kulturhof Plagwitz) +++ 14.6. Stuttgart (Zapata) +++ 15.6. Regensburg (Uni Mensa) +++ 16.6. Nürnberg (Hirsch) +++ 22.6. Berlin (Bi Nuu) +++ 23.6. Hamburg (Markthalle) +++ 30.6. Frankfurt am Main (Batschkapp)

Paul Weller:

Selbst wer Paul Weller nicht kennt, hat sicher irgendwie schon einmal Bekanntschaft mit dem mancherorts kultisch verehrten „Modfather“ gemacht: Mit seinem Projekt The Jam schrieb Weller in den 70ern und 80ern britische Pop-Geschichte – und weltweit erfolgreiche Bands wie Oasis wären ohne ihn vermutlich nie denkbar gewesen. Insofern ist Wellers aktuelle Deutschlandtour ein Pflichttermin für alle Freunde britischer Popkultur. Drei Termine in Köln, Frankfurt und München stehen noch an.

1.6. Köln (E-Werk) +++ 3.6. Frankfurt am Main (Batschkapp) +++ 4.6. München (Circus Krone)

July Talk:

Obwohl ja eigentlich erst Juni ist, beehren die kanadischen Hoffnungsträger July Talk Anfang des Monats schon mal ein paar deutsche Clubs. Im Gepäck hat die Band um das Sängergespann Peter Dreimanis und Leah Fay dabei sicher auch die Songs von ihrer neuen EP „Paper Girl“. Der geneigte Hörer kann sich auf Indie-Rock mit der nötigen Dosis Wumms und reizvolle Duette zwischen Dreimanis‘ Straßenköterorgan und Fays zuckersüßem Feengesang freuen.

3.6. Köln (Blue Shell) +++ 4.6. Hamburg (Prinzenbar) +++ 5.6. Berlin (Comet Club) +++ 8.6. München (Atomic Café)