Kitty Kat: „Ich kann das mit Rap wahrer ausdrücken als eine Andrea Berg“

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Kitty Kat: „Ich kann das mit Rap wahrer ausdrücken als eine Andrea Berg“

Ihre Wurzeln liegen bei Aggro Berlin, doch Kitty Kat kann auch ganz ohne Gimmick, dafür mit viel Gefühl: Auf ihrem neuen Album "Kattitude" gewährt die Rapperin tiefe Einblicke in ihr Seelenleben.

Rapperin Kitty Kat, ehemals die weibliche Geheimwaffe des Kultlabels Aggro Berlin, hat mit ihrem dritten Album „Kattitude“ das überzeichnete Image ihrer frühen Tage endgültig abgelegt. Auf der auf ihrem eigenen Label Deinemama Records veröffentlichten Scheibe zeigt sie sich von ihrer gefühlvollen Seite. „Das ist endlich eine Platte, die mein Herz zeigt, von dem manche dachten, es sei nur ‚kalt'“, sagt Kitty Kat der Nachrichtenagentur spot on news. „Ich hab schon zu Aggro-Zeiten emotionaleren Rap gemacht, aber das passte nicht zum Image. Aggro Berlin war ruff, also war das nicht gefragt. Jetzt muss ich keine Abstriche mehr machen, kann meinem kreativen Seelchen freien Lauf lassen und rappen, wie es mir passt!“

Auf „Kattitude“ verarbeitet die Rapperin unter anderem eine schmerzhafte Trennung. Ob ihr die Arbeit daran geholfen hat, den Liebeskummer zu verarbeiten? „Mir nicht, aber es wird anderen helfen“, meint Kitty Kat. „Dafür ist der Song. Ich weiß, Frauen fühlen sich so, wenn sie ausgenutzt und abserviert wurden. Ich kann das mit Rap wahrer ausdrücken als eine Andrea Berg, und das tue ich auch!“

Auch andere ernste Themen spielen eine Rolle, etwa Gewalt in der Familie: „In meiner Kindheit gab es keine Gewalt. Leider aber in der von einigen Freunden von mir“, erklärt Kitty Kat. „Ich hab bei meiner Freundin in der Kindheit viel miterlebt. Als wir 15 waren, kam sie oft blau geschlagen zu mir und wollte nicht mehr nachhause. Ihr Vater ist oft auf sie losgegangen und ich werde nie vergessen wie schlimm das war, und keiner sich getraut hat, was zu sagen. Aus ‚Liebe‘.“

Das Album geht zwar sehr leicht ins Ohr, doch gegen den Vorwurf der Pop-Lastigkeit wehrt sich Kitty Kat entschieden: „Poppig ist es nicht“, erklärt sie bestimmt. „Es ist tiefgründig und geht unter die Haut. Poppig ist kein gutes Wort, das passt auf mein altes Album. Das Album ist einfach echt!“

Was auffällt: Kitty Kat singt auf „Kattitude“ sehr viel. Tatsächlich denkt sie daran, den Rap irgendwann hinter sich zu lassen: „Weil ich glaube, dass mich mit 40 keiner mehr rappen hören will, ich aber immer noch Musik machen möchte“, erklärt die Musikerin. „Ich bin zudem mittlerweile auch Songwriterin und habe mich daran gewöhnt zu singen, weil ich die Songs immer einsinge.“