Julianne Moore: „Der Sinn des Lebens beschäftigt mich“

Magazin

Julianne Moore: „Der Sinn des Lebens beschäftigt mich“

Der Film "Still Alice" hat Julianne Moore nicht nur eine Oscar-Nominierung beschert - sondern die Mimin auch zum Nachdenken gebracht. Wegen ihrer Rolle als Alzheimer-Patientin habe sie die Frage nach dem Sinn des Lebens "ungemein beschäftigt", verrät Moore.

Der Film „Still Alice – mein Leben ohne gestern“ hat Julianne Moore („Boogie Nights“) ihre vierte Oscar-Nominierung eingebracht. Aber er war für die Schauspielerin, die selbst keinerlei Erfahrung in ihrer Familie mit dieser Krankheit machen musste, auch „eine der schwierigsten und gleichzeitig erfüllendsten Herausforderungen“ ihrer Karriere. Das hat die 54-Jährige in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news verraten.

Die Geschichte beinhalte viele wunderbare Aspekte, die sie begeisterten, sagt Moore. So treffe das Publikum zu Beginn des Films eine Frau, die scheinbar alles im Leben erreicht hat: „Sie ist wunderschön, sie hat eine tolle Familie, im Job geht es voran. Und dann ist da dieser Schnitt, diese schleichende Veränderung und die Frage, wie wir damit umgehen. Die Frage nach dem Sinn des Lebens, nach den Zielen, die wir verfolgen, hat mich ungemein beschäftigt und in einen Bann gezogen“, sagt der Hollywood-Star.

Für Moore war es alles andere als leicht, sich auf die Rolle vorzubereiten. „Ich konnte auf keine persönlichen Erfahrungen mit Alzheimer zurückgreifen. Aber ich hatte viele Diskussionen mit verschiedenen Frauen via Skype. Sie alle waren in ihren 40ern und wurden mit der Krankheit diagnostiziert“, erzählt die 54-Jährige. „Mir war es wichtig, zu erfahren, wie diese Frauen in den verschiedenen Stadien der Krankheit fühlen. Ich wollte diese Rolle so gut ich eben konnte ausfüllen, auch um allen Alzheimer-Patienten gerecht zu werden“, betont Moore im Gespräch mit spot on news.

„Es bleibt uns nichts übrig, als Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen“

„Nach der positiven Diagnose kannst du nicht mehr viel machen“, beschreibt Julianne Moore eines der Ergebnisse ihrer Recherchen. „Es ist frustrierend, weil du den Fortschritt der Krankheit nicht aufhalten kannst. Wir wissen immer noch sehr, sehr wenig über Alzheimer“, sagt die Schauspielerin. Sie fordert nun zusätzliche Mittel für die Forschung, „um endlich Antworten auf viele offene Fragen zu bekommen“.

Für Moore ein weiterer interessanter Aspekt: Genau wie ihr Charakter Alice muss auch sie Familie und Job in Einklang bringen. „Es ist eine Diskussion, die nichts bringt“, meint Moore: „Wir arbeiten, weil wir arbeiten müssen. Wir haben eine Familie, weil wir eine Familie wollen. Also bleibt uns nichts weiter übrig, als Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen“, sagt sie. Wohl wissend, dass sie als gut bezahlte Schauspielerin „einige Möglichkeiten hat, die andere Frauen vielleicht nicht haben“.

Der Film „Still Alice – mein Leben ohne gestern“, der in den USA bei Kritikern und Fans gleichermaßen auf sehr positive Resonanz stieß und Moore bereits einen Golden Globe und eine Oscar-Nominierung einbrachte, basiert auf dem gleichnamigen Buch von Lisa Genova. In Deutschland soll der Film am 5. März in die Kinos kommen.