Heavy-Metal-Heino: „Wenn Wacken ruft, bin ich bereit!“

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Heavy-Metal-Heino: „Wenn Wacken ruft, bin ich bereit!“

Auf seinem neuen Album rockt Heino zu seinen Klassikern - von "La Paloma" über "Rosamunde" bis hin zum Titel-Song über den "Enzian", der in der neuen Version allerdings nicht mehr blau, sondern schwarz blüht. Wie es dazu kam, verrät Heino im Interview.

Er hat es schon wieder getan. Nachdem sich Heino (76) 2013 auf seinem letzten Album „Mit freundlichen Grüßen“ an gecoverten Pop- und Rocksongs abgearbeitet hat, präsentiert der dauerbebrillte Musik-Veteran nun seine eigenen Hits – als Heavy-Metal-Songs. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht Heino über Wacken, Groupies und warum er seine Frau Hannelore nicht mehr mit Dessous beschenkt…

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Ihre eigenen Songs in ein Heavy-Metal-Gewand zu packen?

Heino: Während der „Mit freundlichen Grüßen“-Tour haben die Zuschauer immer „Enzian“ und „Haselnuss“ gefordert. Das hat mich auf die Idee gebracht, meine eigenen Hits neu zu interpretieren – es wäre ja geradezu töricht, wenn ich das bei dem Feedback nicht gemacht hätte.

Stilistisch sind Sie ja für Trends ohnehin ziemlich offen. Ende der 80er Jahre haben Sie sich mit Disco-Rap-Versionen ihrer Hits versucht. Es gibt da ziemlich gruselige Videos im Internet…

Heino: Ach ja, so war damals eben die Mode. Ich habe 1988 den „Enzian“ als Rap-Version gemacht, wurde sogar ein Nummer-Eins-Hit. Aber ehrlich gesagt gefällt mir die Metal-Geschichte jetzt schon besser. Da geht ein bisschen mehr die Post ab, schön hart alles. Rammstein haben mich, als ich mit ihnen zusammen beim Wacken-Festival 2013 aufgetreten bin, so richtig heiß gemacht. Die Jungs waren so nett und respektvoll mir gegenüber. Das Ganze hat mir so eine Freude gemacht, da dachte ich: Heino, jetzt oder nie.

Das Video zu „Schwarz blüht der Enzian“ gemeinsam mit Ihren Volksmusik-Kollegen ist ja auch ganz nett geworden…

Heino: Toll, oder? Vor allem, wie Gotthilf Fischer am Ende explodiert – köstlich! Die hatten alle so einen Spaß beim Videodreh, ich glaube fast, dass die heimlich alle Rockstars werden wollten.

Und nächstes Jahr alle zusammen nach Wacken?

Heino: Wenn Wacken ruft, bin ich auf jeden Fall bereit!

Ärgern Sie sich nicht ein bisschen, dass Sie Rockmusik erst so spät für sich entdeckt haben?

Heino: Nein, nein. Ich bin ganz glücklich so, wie es gelaufen ist. Ich habe Volksmusik damals ja eigentlich eher aus Protest begonnen. Das einzige, was in den 60er-Jahren auf Deutsch im Radio kam, waren die Nachrichten. Deswegen habe ich aus einer Trotzreaktion Volksmusik gemacht.

Sozusagen Rebellion gegen das Establishment.

Heino: Naja, es ging ja nur um Musik. Immer schon. Ich habe mich nie als Rebell gefühlt.

Sie haben nie ein Hotelzimmer zerlegt?

Heino: Nein, warum sollte ich?

Machen manche Ihrer neuen Kollegen.

Heino: Meinetwegen. Aber eigentlich habe ich bisher nur nette und höfliche Rocker kennengelernt. Überhaupt die Jugend: ich kann wirklich nur Gutes von meinen Begegnungen berichten. Die Jugendlichen waren in den 70er und 80er Jahren viel schlimmer und respektloser, als sie es heute sind.

Vielleicht der gute Einfluss von Helene Fischer.

Heino: Ich finde es ganz wunderbar, was Helene Fischer macht und dass ihre Musik bei so vielen Menschen Anklang findet. Ich stehe da auch voll darauf. Außerdem ist sie ja auch eine Augenweide.

Schon Kontakt für ein Duett aufgenommen?

Heino: Ich glaube, ich bin für Helene als Duett-Partner viel zu alt. Und privat sind wir ja beide in festen Händen…

Wie findet Ihre Frau Hannelore eigentlich Ihr neues Leder-Outfit?

Heino: Am Anfang war sie schon ein bisschen geschockt. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich sie davon überzeugen konnte. Aber als sie gesehen hat, wie ich von den jungen Leuten bei den Konzerten gefeiert wurde, hat sie sich auch gefreut.

Auf die Groupies ist sie nicht eifersüchtig?

Heino: Nein. Ab und zu fliegen ein paar Dessous auf die Bühne. Die bringe ich dann mit nach Hause, aber sie passen Hannelore dann meistens nicht.

Sie bringen Dessous mit?

Heino: Ach, man muss doch nicht immer alles so ernst nehmen. Wir wollen doch alle ein bisschen Party und Spaß machen.