Ex-Teenie-Stars Killerpilze dachten an Namensänderung

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Ex-Teenie-Stars Killerpilze dachten an Namensänderung

Mitte der 2000er-Jahre waren die Killerpilze die Lieblinge der "Bravo" - und der Teenager der Nation. Die Band gibt es, in gereifter Version, immer noch: Nächste Woche erscheint offiziell eine neue EP. Allerdings ist ein bekannter Name manchmal auch eine Bürde. spot on news haben die Killerpilze verraten, dass sogar ein Namenswechsel im Gespräch war.

Wenn Teenager für Teenager Musik machen – und die große Hysterie losbricht: Wie sich das anfühlt, wissen die Killerpilze. Mitte der 2000er-Jahre fanden sich die vier Jungs im Zentrum der großen Hype-Maschinerie aus Viva und „Bravo“ wieder. Das Album „Invasion der Killerpilze“ verkaufte sich mehr als 100.000 mal. Damals waren die Mitglieder gerade mal um die 14 Jahre alt. Die eigentliche Überraschung lautet aber: Die Band aus dem bayerischen Schwaben gibt es zwölf Jahre später immer noch. Sie hat zusammen die Pubertät überstanden, am Sound gefeilt, ein eigenes Label gegründet und gerade eine neue EP per Crowdfunding auf den Weg gebracht.

Klar, dass sich die Musik, aber auch die Bandmitglieder über diese Zeit verändert haben. Mit „Teen-Punk“ soll Schluss sein. Und da kann der große, alte Name „Killerpilze“ natürlich auch eine Bürde sein. Kurz vor dem Release-Tag hat Sänger Jo Halbig (24) der Nachrichtenagentur spot on news verraten: Die Band hat auch schon über einen Namenswechsel nachgedacht. „Witzigerweise sprechen wir auch ab und an immer wieder über dieses Thema und fragen uns, ob wir es nicht leichter hätten, wenn wir irgendwann den Namen gewechselt hätten, weil die Leute vorbehaltsloser unsere Musik hören würden“, berichtet er.

„Wir wissen, dass wir für manche Leute eine Art Nostalgie-Band sind, auf deren Konzerten sie ihr 16. Lebensjahr nochmal Revue passieren lassen können“, meint der Musiker. Das mache einerseits „stolz“, sei vielleicht „sogar das größte Kompliment für eine Band“. Andererseits sei es eben auch wichtig, klarzumachen, dass auch die acht Jahre und die Entwicklung nach dem großen Hype Teil der Geschichte sind.

Die immer noch zahlreichen hartgesottenen Fans und Nostalgiker – von „vielen sehr treuen Seelen“ spricht Halbig – können allerdings aufatmen: „Wir haben uns dazu entschlossen, den Namen beizubehalten, weil wir die einzige Band mit dieser Geschichte sind. Das ist Alleinstellungsmerkmal genug. Mittlerweile steht neben der ‚Bravo-Cover‘-Assoziation eben auch der Rock-Am-Ring-Auftritt. Das passt nicht in die Schublade“, erklärt er. „Es gibt so viele Menschen, die ‚Killerpilze‘ als Namen kennen und dieser Überraschungseffekt, wenn uns die Leute heute hören, ist unbezahlbar“, findet Jo Halbig.

Zu bereuen gibt es in der langen Bandgeschichte eh nur zwei kleine Sachen, ergänzt sein Bruder Fabian (21) im Gespräch mit spot on news: „Die Outfits. Da gab es schon vieles, was man rückblickend anders gemacht hätte. Und die zweite Single-Auskopplung der zweiten Platte.“ Ansonsten werde wohl jede Entscheidung „irgendwann ihre Berechtigung“ erfahren. „Nach Wahrscheinlichkeiten zu forschen, ‚was gewesen wäre, wenn‘ ist nicht unser Ding.“

Am Freitag kommender Woche erscheint die „Postkarten EP“ der Band. Finanziert wurde diese von den Fans der drei Musiker: 75.000 Euro sind über die Crowdfunding-Plattform startnext zusammengekommen. Das ist angeblich Rekord für deutsche Bands.