Ex-Model Inès de la Fressange rät Merkel von bunten Blazern ab

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Ex-Model Inès de la Fressange rät Merkel von bunten Blazern ab

Während ganz Deutschland nach "Germany's next Topmodel" sucht, meldet sich ein alter Hase des Geschäfts zurück. Die Französin Inès de la Fressange gilt als eine der ersten Musen von Modezar Karl Lagerfeld und hat eine brandneue Kollektion am Start. Und auch für die Bundeskanzlerin hat sie dabei gleich einige modische Tipps parat.

Sie war lange seine Muse: Bis 1989 holte sich Modeschöpfer Karl Lagerfeld (80) seine Inspiration von der Französin Inès de la Fressange (56), ehe sie im Streit ihre Kooperation beendeten. 1991 gründete sie ihre eigene Modemarke, wurde jedoch acht Jahre später auf Druck der Investoren gefeuert. Jetzt meldet sich das Ex-Model mit einer neuen Kollektion unter ihrer alten Marke zurück. Der Magazinbeilage „Icon“ der „Welt am Sonntag“ erzählt sie von ihren weiteren Zukunftsplänen.

Froh ist Fressange vor allem, wieder Inhaberin ihres einst gegründeten Labels zu sein: „Es waren mühsame 14 Jahre. Vor allem tat es mir weh, Produkte zu sehen, die meinen Namen trugen, aber mir nicht gefielen. Die meisten Kunden waren natürlich nicht über die juristischen Verwicklungen informiert und wussten nicht, dass ich gar nicht mehr an Bord war. In Geschäftsfragen habe ich mir nun eine Art buddhistische Haltung angewöhnt, einen inneren Abstand. Jedoch nicht in ästhetischen Belangen.“

Nur bei Kleidung soll es dabei aber nicht bleiben, auch Taschen, Schuhe, Schreibwaren und Accessoires im Wohnbereich will die 56-Jährige auf den Markt bringen. Doch wie findet sie überhaupt Zeit für all diese Pläne? Fressange outet sich als Workaholic: “ Es ist eine Neurose! Jedes Jahr nehme ich mir vor, weniger zu arbeiten, weil ich natürlich weiß, dass es nicht das Leben erfüllt, immer mehr zu tun und Geld anzuhäufen. Doch wenn mir interessante Aufgaben angeboten werden, ist es schwer, ’nein‘ zu sagen. Vor allem, wenn es darum geht, schöne Dinge noch schöner zu machen. Es ist purer Egoismus, die Dinge zu produzieren, die ich selbst gerne hätte.“

Wie eine alte Frau fühle sich Fressange zwar nicht, allerdings wisse sie auch, „dass es nicht mehr passend ist, abends mit Shorts und Overknee-Stiefeln auszugehen.“ Den Grund ihrer inneren Jugend sieht sie dabei in der Ära, in der sie aufgewachsen ist. „Alle Frauen meiner Generation haben die Rolling Stones oder Jim Morrison gehört, dieselben Freiheiten gelebt. Das prägt: Irgendwie bleiben wir ewige Teenager, Mädchenfrauen – und gleichzeitig haben wir Familie und einen Beruf, Lebenserfahrung.“

Ihren eigenen Töchtern gibt sie in Modefragen keine Vorgaben, beteuert sie: „Ich lasse sie alles ausprobieren, was sie wollen. Nur bei Tätowierungen und Piercings habe ich sie gewarnt: Macht ihr das, steche ich mir dasselbe! Es war zwar nur ein Scherz, aber wirkungsvoll.“

Für Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel (59) hingegen hat das ehemalige Mannequin sehr wohl einen modischen Tipp parat: „Ich würde mit ihr zu Jil Sander gehen: Dieser Mix aus Nüchternheit und Eleganz würde gut zu ihr passen. Und dann würde ich ihr sagen, dass sie ihre Fröhlichkeit nicht durch wechselnd bunte Blazer ausdrücken sollte. Bringen sie mir eine Doppelgängerin und wir gehen in Paris shoppen. Ich hätte eine Menge Ideen.“