David Bowies „Lust for Life“: Ausstellung für Ausnahmesänger

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David Bowies „Lust for Life“: Ausstellung für Ausnahmesänger

Keine Frage, der Brite David Bowie ist einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Doch auch als Maler, Schauspieler und Stil-Ikone ist das Multitalent bis heute erfolgreich. Jetzt öffnet in Berlin eine knapp dreimonatige Ausstellung über den Star ihre Tore.

Eines war David Bowie schon immer: ein Vorreiter. Egal, ob in Sachen Musik oder Fashion, der heute 67-jährige Londoner ist eine der schillerndsten und einflussreichsten Figuren der vergangenen Jahrzehnte. Kein Wunder also, dass der Martin-Gropius-Bau in Berlin dem Ausnahmetalent von heute an eine rund dreimonatige Ausstellung widmet. Kuratiert vom Victoria and Albert Museum in London, ist die Schau die „erste internationale Retrospektive über die außergewöhnliche Karriere David Bowies“, wie es auf der offiziellen Homepage heißt.

In London geboren, ist auch Berlin ein wichtiger Ort in der langen Schaffensphase des Künstlers. Bowie bezog eine Altbauwohnung im Bezirk Schöneberg, der Ausgangspunkt für das spätere Erscheinen der Berlin-Trilogie, welche die Alben „Low“, „Heroes“ und „Lodger“ umfasst. Bis heute ist der Song „Heroes“, vom gleichnamigen Album, eines der bekanntesten Lieder Bowies. Aus dieser Zeit stammen auch Songs wie „Lust for Life“ von Iggy Pop (67), für die der amerikanische „Godfather of Punk“ den Text schrieb, während Bowie die Musik beisteuerte. Während ihrer Berliner Zeit lebten die beiden Künstler in zwei Wohnungen nebeneinander.

Egal, ob Pop, Rock, Jazz oder elektronische Sounds: David Bowies musikalische Bandbreite scheint nur von wenigen anderen Künstlern erreicht. Darum wurde Bowie bereits 1996 in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen und gehört damit einem exklusiven Club von gerade einmal 719 Menschen an – neben anderen musikalischen Größen und Bands wie Eric Clapton, Michael Jackson und Nirvana.

Die multimediale Ausstellung im Martin-Gropius-Bau zeigt rund 300 Exponate zu dem Künstler – darunter einige seiner Bilder und viele farbenfrohe und glamouröse Kostüme, in denen der Musiker, Maler und Schauspieler in Musikvideos auftrat, wie das Pierrot-Kostüm aus Bowies „Ashes to Ashes“-Clip von 1980. Die Schau zeigt aber auch welche Einflüsse den Briten prägten und wie er später selbst als prägender Einfluss für Musik und Fashion fungierte. Sei es nun als Bowie selbst oder als eine seiner Kunstfiguren, wie dem distanzierten „Thin White Duke“ oder dem schillernden „Ziggy Stardust“.

Bis heute ebenso unvergessen: legendäre Album-Cover wie das vom Longplayer „Aladdin Sane“. Darauf posiert Bowie für eine Porträt-Aufnahme von Brian Duffy, die ihn mit roter Mähne und einem rot-blauen Blitz-Make-up quer über seinem halben Gesicht zeigt. Mit diesem und mit anderen Auftritten etablierte Bowie in den 1970er Jahren ein androgynes Image, das später ganze Bewegungen wie den Glam Rock charakterisieren sollte.