Conchita Wurst: „Man muss mich akzeptieren, denn ich gehe nicht mehr weg“

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Conchita Wurst: „Man muss mich akzeptieren, denn ich gehe nicht mehr weg“

Viel wurde über Conchita Wurst in den vergangenen Tagen geschrieben, am Mittwochabend meldete sich die ESC-Gewinnerin nun selbst zu Wort. Die als Tom Neuwirth geborene Sängerin gab am Mittwochabend ihr erstes Interview im Deutschen TV.

Seit ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest am vergangenen Samstag beherrscht Conchita Wurst (25, „Rise Like A Phoenix“) die Schlagzeilen.
In der RTL-Sendung „stern TV“ gab die als Tom Neuwirth geborene Sängerin am Mittwochabend nun ihr erstes Interview im Deutschen TV und machte deutlich, wie souverän sie mit den Beleidigungen und Anfeindungen der letzten Tage umgeht.

Dass der russische Rechtsnationalist Wladimir Schirinowski nach ihrem Sieg von einer „grenzenlosen Empörung“ und dem „Ende Europas“ sprach und es als „Fehler“ bezeichnete, dass „die sowjetische Armee Österreich freigegeben hat“, sei für sie keine Beleidigung, sondern ein „schönes Kompliment“. Denn: „Wenn eine ganze Nation Angst davor hat, dass ein junger schwuler Mann in Damenklamotten mit Bart so meinungsbildend ist, dass er eine ganze Gesellschaft zum Bersten bringt, kann ich das nur als Kompliment sehen.“

Ihren Kritikern macht Wurst eine deutliche Ansage: „Man muss mich nicht lieben, aber man muss akzeptieren, dass ich da bin. Denn ich gehe nicht mehr weg.“ Dieses Selbstbewusstsein musste sich die Sängerin hart erkämpfen. „Ich war immer anders. Und die Zeit, die ich gebraucht habe, um zu mir selbst zu finden, war schwierig, weil ich eine enorme Angriffsfläche hatte für alle“, erklärte Wurst. Heute nehme sie sich deshalb „die Frechheit raus, alles zu leben, was ich möchte. Ich passe in keine Schublade, ich brauche die ganze Kommode.“