Attila Hildmann: „Vegan ist der Turbo meines Lebens“

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Attila Hildmann: „Vegan ist der Turbo meines Lebens“

Vegane Ernährung ist ein ungebrochener Trend. An der Speerspitze der Bewegung: Attila Hildmann. Der beliebte Koch hat gerade sein siebtes Buch veröffentlicht. Mit der Nachrichtenagentur spot on news hat er über seine neuesten Kreationen und ein veganes Weihnachtsfest gesprochen.

Attila Hildmann (33) ist nicht zu bremsen. Der Vorzeige-Veganer hat gerade wieder ein neues Kochbuch veröffentlicht. „Vegan to Go“ beinhaltet schnelle, vegane Rezepte, die vor allem Neulinge und Einsteiger auf den Geschmack bringen sollen. Warum der Trend ungebrochen ist, wie veganes Weihnachten gelingt und was sein persönliches Erfolgsrezept ist, hat Attila Hildmann spot on news verraten.

Herr Hildmann, Sie bringen mit „Vegan to Go“ nun schon Ihr siebtes Kochbuch heraus – warum ist der Vegan-Trend weiterhin so beliebt?

Attila Hildmann: Es gibt einfach keine andere Ernährungsform, die so viele Vorzüge hat. Du nimmst ab, wirst schnell nachweisbar gesünder, leistungsfähiger und verlierst das ständige Hungergefühl. Gleichzeitig wird die Haut besser, das Bindegewebe fester, und die körpereigenen Depots füllen sich mit Antioxidantien. Du nimmst keine Chemie mehr zu Dir, keine Hormone, Antibiotika, Trennmittel, Geschmacksverstärker.

Ab Ende Januar wird jeder in Deutschland selbst nachprüfen können, wie gut sein Körper aktuell geschützt ist. In 350 Reformhaus-Filialen wird sich jeder kostenlos in Sekunden mit einem Hautscanner messen und zum Ergebnis beraten lassen können. Ich bin echt stolz, dass ich diese Aktion durch meine Ernährungsprogramme initiieren konnte.

„To Go“ klingt eher nach Fast Food. Wie passt das zusammen?

Hildmann: „Vegan to Go“ soll schnell, lecker und einfach sein. Und auch preiswert. Aber es ist immer noch sehr viel gesünder als Fastfood und die ganzen Fertig-Produkte, die einem so angeboten werden. Alle Rezepte sind aus frischen, hochwertigen Zutaten und es sind jede Menge frisches Obst, Gemüse, Körner, Sprossen, Nüsse und Öle dabei. Und nur weil mal etwas Margarine oder Weißmehl im Essen ist, ist es ja nicht ungesund. So sind zum Beispiel keinerlei ungesunde gehärtete Fette im Essen, keine versteckten Salze, keine künstlichen Aromastoffe oder Hormone, kein Cholesterin sowieso. „Vegan to Go“ ist also in der Summe empfehlenswerte, gesunde Küche, die den Gewohnheiten der modernen mobilen Generation sehr entgegen kommt, ohne dogmatisch zu sein.

Stichwort veganes Weihnachten: Was ist Ihr ultimativer Rezept-Tipp für das Fest?

Hildmann: Als Vorspeise einen Chicoréesalat mit Granatapfel, Walnüssen und Senf-Zimt-Dressing, dann eine Lasagne mit Kürbis-Füllung und Rosenkohl-Creme und Walnussöl und zum Dessert ein veganes Vanilleeis mit heißen Kirschen – meine Vorlieben an Weihnachten sind also eher einfach. So bleibt Zeit für die Menschen, die mir wichtig sind, keiner quält sich nach dem Essen mit Völlegefühl und schlechtem Gewissen. Danach kann ich sogar noch ins Fitnesscenter.

Auch zum Plätzchenbacken gehören Eier und Milch dazu – haben Sie hier ein paar Tipps, wie man die Zutaten ersetzen kann?

Hildmann: Milch und Sahne gibt es in vielen leckeren, cholesterinfreien, veganen Variationen im Bioladen, Reformhaus und oft schon im Supermarkt. Eier zum Binden ersetzt man z. B. einfach durch zerquetschte Banane oder einen Esslöffel Sojamehl. In „Vegan to Go“ ist übrigens ein Eiersalat, der total verblüfft. Man schmeckt die Eier nämlich deutlich raus, nur sind keine drin. Diese Tipps findet man natürlich in allen meinen Büchern als Standard-Tipps.

Auf was muss man besonders achten, wenn man sich vegan ernährt?

Hildmann: Eine ausgewogene vegane Kost ist einer normalen Mischkost weit überlegen, einer fleisch-, käse- und milchlastigen Kost sowieso.
Beachten sollte man, was jeder normale Esser auch beachten sollte: Viel Abwechslung. Erst wenn man sich viele Monate streng vegan ernährt, sollte man Vitamin B12 zuführen. Zudem sind Nüsse, Hülsenfrüchte, Samen, Kerne, Sprossen, Tofu, Quinoa und Amaranth als Eiweißlieferanten wichtiger als bei einem Fleischesser. Normal-Esser haben übrigens eher Probleme, alle essenziellen Aminosäuren, also lebenswichtige Eiweiß-Bausteine, wirklich zu erhalten. Nur schreibt da keiner drüber.

Was ist Ihr persönliches Erfolgs-Rezept?

Hildmann: Ich habe das große Glück, von morgens bis abends das tun zu können, was ich sowieso gern tun möchte. In meiner selbst gestellten Aufgabe gehe ich vollkommen auf und freue mich am Erfolg, vor allem wenn andere Menschen von meiner Arbeit gesundheitlich profitieren. Ich arbeite und trainiere oft 16 Stunden am Tag, aber es fällt mir leicht durch meine optimale Ernährung. Ich kann mich jeden Tag länger meinen Dingen widmen, die mir wichtig sind, als es ein Fleischesser könnte, der viel Energie für die anstrengende Verdauung tierischer Fette und Eiweiße benötigt. Vegan ist eben der Turbo meines Lebens.