Andreas Gabaliers Hymnenpanne, die Zweite

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Andreas Gabaliers Hymnenpanne, die Zweite

Mit einer veralteten Version der österreichischen Nationalhymne hatte Andreas Gabalier vor einigen Wochen eine hitzige Debatte in seiner Heimat ausgelöst. Der selbsternannte Volks-Rock'n'Roller wollte die Gunst der Stunde nutzen, um seine geliebte Urversion der Hymne zu veröffentlichen. Doch am Erscheinungstag verschwand die Single spur- und kommentarlos von den Verkaufsseiten.

Mit der Nationalhymne seines Heimatlandes Österreich hat Andreas Gabalier (29, „Da komm‘ ich her“) wenig Glück. Erst bezog der Sänger Prügel seitens renommierter Politikerinnen, als er bei einer Sportveranstaltung eine veraltete Version der Hymne sang; nun verschwand eine geplante Single des Liedes auf mysteriöse Weise aus dem Internet – und das just an dem Tag, an dem sie veröffentlicht werden sollte. Das berichtet nun die Website des österreichischen Radiosenders FM4.

Der Hintergrund zu der Hymnendiskussion: Gabalier hatte jüngst in der Bundeshymne von der „Heimat großer Söhne“ gesungen. Seit 2011 heißt das laut Gesetzbeschluss allerdings „Heimat großer Töchter und Söhne“ – der Volks-Rock’n’Roller weigerte sich jedoch, die emanzipierte Angleichung der Hymne zu singen. Damit löste er eine landesweite Debatte über Sinn und Unsinn der Hymnenänderung aus. Gabalier zog es daraufhin wiederum ins Tonstudio: Eine Single-Version der heißdiskutierten Bundeshymne, gesungen von einem angesagten Pop-Star, würde Fan-Herzen ja sicherlich höher schlagen lassen. Außerdem liegt dem Sänger das Thema offenbar sehr am Herzen, wie er in einem offenen Brief signalisierte.

Doch dann wurde ihm ein Strich durch die Rechnung gemacht: Am 11. Juli, als die Single zum Download verfügbar werden sollte, war sie urplötzlich von Anbietern wie Amazon und Spotify, wo zuvor eine Vorbestellung angeboten worden war, kommentarlos verschwunden. Fans des Musikers blieben verwundert und ratlos zurück.

Laut FM4 hatte Gabalier die Single auf eigene Faust aufgenommen und im Alleingang veröffentlichen wollen. Universal legte dem allerdings kurzfristig einen Riegel vor. Ob sie sich von ihrem Künstler übergangen fühlten oder einfach seiner Einmischung in politische Themen einen Riegel vorschieben wollten, ist nicht bekannt, denn das Label, ebenso wie Gabaliers Management, haben den Vorfall nicht kommentiert.